DER ÖLPRINZ
ORIGINAL FILM STORY UND FILM BILDER
FORTSETZUNG TEIL B: DER ÖLPRINZ TEIL A
Als die Indianer außer Sicht waren, schlug der Ölprinz eine
andere Richtung ein. Bald traf er mit Duncan, Kowacz, Butler und den Finders zusammen,
die ihn schon erwartet hatten. «Alles in Ordnung!» rief er Duncan lachend zu. Dann
wandte er sich an Butler: «Wir sehen uns also in Tucson
wieder, besten Dank für ihre Hilfe.» Butler antwortete höflich: «Ich stehe stets gern zu ihrer Verfügung.» Dann hob er grüßend die Hand, wendete sein Pferd und ritt mit den Finders in Richtung Tucson davon. Als sie außer Hörweite
waren, prahlte der Ölprinz stolz: «Nun auf zum Shelly-See!
Das Land gehört mir! In einigen Stunden ist Mister Duncan
der Besitzer einer der reichsten Ölquellen von Arizona!»
Dann machte er sich den andern voran auf den Weg.
Inzwischen hatten die Finders ein Quertal erreicht, durchschritten es und bogen in die gleiche Richtung ab, in der
der Ölprinz ritt. «Los!» rief Butler laut. Wir müssen mindestens eine Stunde vor ihnen am Shelly-See sein!»
In bedrückter Stimmung waren die Siedler zurückgeblieben
und hatten stumm auf das verstreute Gold geblickt.
Als Bergmann von seinem Wagen herunterstieg, empfingen
sie ihn mit kaltem Schweigen. Er schaute verstört von einem
zum andern und sagte dann tonlos: «Ich habe ihn nicht umgebracht, ich schwöre es.» Da trat Campbell auf ihn zu,
packte ihn am Kragen, schüttelte ihn und schrie ihn an:
«Woher haben Sie das Geld, antworten Sie!» Stockend erzählte Bergmann: «Damals, als die Findersbande
die Postkutsche überfiel, blieb ich als einziger am Leben. Von fünf
Geldsäcken habe ich einen behalten, ich konnte nicht anders. Aber den Indianer habe ich nicht getötet.»
Old Surehand antwortete ihm: «Ich weiß, wer das Messer geworfen
hat. Es ist derselbe Mann, der auch Bill Forner getötet hat.
Sie haben den Häuptlingssohn nicht umgebracht, aber Sie
sind schuld an seinem Tode.» Schweigend blieben die Siedler stehen, als Winnetou und Old Surehand davongingen.
Bei einem Gebüsch etwas außerhalb des Lagers blieben die
beiden stehen. Winnetou sagte: «Hier verbarg sich der Mörder, diese Zweige wurden nicht von einem Tier geknickt.»
«Ja», antwortete Old Surehand «und ich weiß, wo ich den Mörder finden werde. Aber ich werde sehr viel
Glück brauchen, wenn ich ihn bis morgen früh hierherbringen soll. Bis
dahin wird Mokaschi mit tausenden von Kriegern bereit sein,
um sich an den Siedlern für den Tod seines Sohnes zu rächen.» «Wenn der Sonnenball wieder aufsteigt aus dem
Meer der Nacht, wird Mokaschi fünfzig Leben fordern für das seines Sohnes, wenn er bis dahin nicht den Mörder vor
sich hat», überlegte Winnetou laut. «Mein Bruder wird also
auch gegen die Zeit kämpfen müssen, aber er wird den
Kampf gewinnen. Winnetou wird bei den Siedlern bleiben
und ihr Leben zu schützen versuchen.» Damit wandte sich
Winnetou um und ging ins Lager zurück. Old Surehand
folgte ihm, um sein Pferd zu holen. Bevor er davonritt, zeigte
ihm Winnetou einen schmalen Pfad, der in die Berge führte.
«Dies ist der kürzeste Weg zum Shelly-See, aber auch der
gefährlichste», sagte er dazu. Dann machte sich Old Surehand begleitet von Old Wabble und einem Packpferd auf
den beschwerlichen Weg.
Bergmann hatte sich vor den feindseligen, argwöhnischen Blicken der Siedler in seinem Wagen versteckt. Männer und Frauen gingen traurig ihren Arbeiten nach.
Statt zum Shelly-See weiterzureisen, mußten sie nun hier auf den Angriff der Indianer warten, und alles war Bergmanns Schuld. Einige vertraten die Ansicht, Bergmann habe wohl den Häuptlingssohn umgebracht, er habe ja auch das viele Geld versteckt gehabt. Andere verteidigten ihn. Er könne ja keiner Fliege
etwas zuleide tun, geschweige denn einen Menschen erstechen, meinte Frau Ebersbach.
Plötzlich verstummten alle und schauten erschrocken zum
gegenüberliegenden Hügel hinauf. Von dort dröhnte der
dumpfe Klang von Kriegstrommeln ins Lager herunter. Auf
der obersten Hügelkuppe stand Häuptling Mokaschi inmitten seiner Unterhäuptlinge.
Alle waren in vollem Kriegsschmuck und schauten unverwandt zu den Siedlern hinunter.
Diese wandten ihre Blicke verzagt ab. Gegen die Übermacht
der Indianer würden sie sich niemals zur Wehr setzen können. Ihre einzige Hoffnung war nun Old Surehand.
Auch Winnetou hatte die Kriegstrommel gehört und die
Häuptlinge auf dem Hügel gesehen. Er wußte, daß nichts
Mokaschi davon abhalten würde, die Siedler zu vernichten,
wenn Old Surehand nicht rechtzeitig zurück sein würde. Er
suchte Campbell auf und sagte zu ihm: «Wir müssen Frauen
und Kinder über den Fluß bringen. Auf dem andern Ufer
befinden sie sich in Sicherheit.» «Das wäre gewiß das beste,
aber wie sollen wir das fertigbringen ohne Boot?» erwiderte
Campbell. Winnetou antwortete: «Unten liegt immer noch
das Floß der Findersbande. Damit müssen wir es versuchen.»
Campbell ging sofort von Wagen zu Wagen und befahl:
«Frauen und Kinder zum Floß hinunter, sie sollen ans andere
Ufer gebracht werden.» Bald waren Frau Ebersbach mit
einem Säugling in den Armen, der Knabe Toby, seine Mutter
und Lizzy bereit, das Floß zu besteigen. Richard und Winnetou wollten das Floß über den Fluß steuern. Richard sprang als erster darauf. Ihm folgten Toby und Lizzy. Gerade als
Frau Ebersbach mit dem Säugling Platz genommen hatte,
riß das Seil, und das Floß wurde rasch vom Ufer abgetrieben. Erschreckt schrie Tobys Mutter auf, als sie das Floß in der reißenden Strömung immer rascher davontreiben sah.
Richard arbeitete verzweifelt mit dem Ruder, um das FIoß
ans Ufer zu bringen, aber er kämpfte umsonst. Winnetou sah
es und sprang weit in das eisige Wasser hinaus, um dem
FIoß nachzuschwimmen. In weitausholenden Zügen schwamm
er flußabwärts. Langsam wurde der Abstand zwischen ihm
und dem Floß kleiner. Die Siedler am Ufer atmeten erleichtert auf, als er sich endlich mit einer Hand an das Floß hängte und dann hinaufkletterte. Sofort nahm er Richard
das Ruder ab, und dank seiner Klugheit, mit der er die Strömung ausnützte, und seinen starken Armen gelang es ihm, das Floß bei einem Felskopf ans Ufer heranzubringen. Er
schlug das Halteseil um einen Felszacken und rief: «Frau
Ebersbach mit dem Säugling zuerst an Land!» Es gelang der
Frau wirklich, das Ufer zu erreichen, und eben wollten ihr
Lizzy und Toby folgen. Da sah Winnetou das Halteseil reißen. Er stürzte sich ins Wasser, hielt mit der linken Hand das Floß fest und klammerte sich mit der rechten an den
Felszacken. Mit übermenschlicher Anstrengung versuchte er
so, das Floß wieder heranzuziehen. Doch die Strömung
zerrte an dem Floß und sog es völlig vom Ufer weg. Winnetous Arme schienen reißen zu müssen, sein Gesicht verzerrte sich vor Schmerz und Anstrengung. Umsonst: Seine Finger lösten sich von dem Felszacken, das Floß trieb ab.
Richard, Lizzy und Toby waren immer noch darauf. «Laßt euch treiben», rief Winnetou ihnen nach, «ich hole euch weiter unten heraus!»
Keuchend kletterte er die Uferfelsen hinauf. Weiter oben
waren sie nicht mehr so steil, dort würde er besser vorwärtskommen. Winnetou hatte vor, das unpassierbare Uferstück zu umgehen, oberhalb der Wasserfälle wieder zum Fluß hinunterzusteigen, das Floß dort zu erwarten und Lizzy, Toby
und Richard vom Floß zu retten. Kaum hatte er die steilsten
Felsen hinter sich, sah er Old Surehand und Old Wabble
heranreiten. Die beiden hatten von ihrem Weg aus das Floß
treiben sehen und waren zu Hilfe gekommen. Winnetou rief
nur: «Schnell, auf dem Floß sind Menschen, wir müssen zu
den Wasserfällen!» Old Surehand nahm sein Lasso vom Sattelhaken, und Winnetou ergriff dasjenige von Old Wabble.
Dann hasteten sie schweigend über Felsen und Geröll auf
die Wasserfälle zu, deren Brausen sogar hier oben deutlich
zu hören war. Immer wieder suchten sie einen Abstieg zum
Fluß, doch die Felswände fielen fast senkrecht ab, und es
hätte viel zu viel Zeit gekostet, hinunterzuklettern. Auch
hätten sie am Ufer kaum Fuß fassen können, um etwas zur
Rettung der drei Menschen zu tun. Sie mußten also weiter
eilen. Endlich senkte sich der Felsgrat, dem sie gefolgt
waren, zum Ufer hinunter, und bald standen die beiden
Freunde am Wasser. Jetzt sahen sie aber, daß sie zu weit
flußabwärts gekommen waren. Sie befanden sich schon unterhalb der zwei ersten Stufen der Wasserfälle. «Wir müssen hinauf», rief Old Surehand. «Ja», antwortete Winnetou, «ich
versuche, durchs Wasser zu kommen, du über die Felsen,
wir müssen das Floß vor dem ersten Fall abfangen.»
Schon sprang Winnetou in das schäumende Wasser und
schwamm gegen die Strömung auf die Wasserfälle zu. Dann
kletterte er ans Ufer, den Fall selbst mußte er umgehen.
Über scharfkantiges Geröll und durch hinderndes Buschwerk arbeitete er sich vorwärts.
Endlich hatte er die Felsstufe erklettert. Der Wasserfall rauschte nun unter ihm. Er
warf sich wieder ins Wasser und kämpfte sich verbissen
gegen die reißende Strömung vorwärts. Immer wieder schlugen ihm Wellen über Kopf und Gesicht, das Atmen wurde
ihm schwer. Aber er gab nicht auf. Er gelangte zu einigen
Bäumen, die im Wasser standen. Die Wurzeln eines andern
waren von den Wellen unterspült worden, und er war gestürzt. Schäumend rauschte das Wasser über Stamm und
Äste. Winnetou hielt auf diesen Baum zu, klammerte sich an
den Stamm und holte tief Atem. Gespannt schaute er zum
Wasserfall hinauf und fragte sich, ob ihm die Rettung wohl
gelingen werde. Jeden Moment erwartete er, das Floß auftauchen zu sehen. Er durfte keine Zeit verlieren, es mußte
gelingen, er mußte weiter. Er ließ den Baumstamm los und kämpfte sich halb schwimmend, halb watend weiter.
Richard hatte die Versuche, das Floß zu steuern, aufgeben müssen.
Lizzy kauerte in der Mitte des Fahrzeuges und hielt den kleinen Toby in ihren Armen fest. Ihr Gesicht war ganz,
blaß vor Angst, Haare und Kleid waren völlig durchnäßt, ihre
Glieder steif vor Kälte. Doch sie ließ Toby nicht los, sie fand
sogar Worte, um ihm Mut zu machen und ihn zu trösten. Das
Floß schaukelte gefährlich auf den Wellen, drehte sich oftmals um sich selbst und ächzte in allen Fugen. Richard wagte
nicht daran zu denken, was mit ihnen geschähe, wenn die
Seile, welche die Balken zusammenhielten, reißen würden.
Das Tosen der Wasserfälle wurde immer lauter und drohender, immer schneller trieb das Boot dahin. Plötzlich rief
Richard: «Die Wasserfälle, haltet euch fest!» Sofort legte
Lizzy Toby auf die Balken, legte sich selbst über ihn und
klammerte sich mit Händen und Füßen fest, so gut es ging.
Richard versuchte mit seinem Körper die beiden zu schützen. So schoß das Floß auf den ersten Fall zu, wurde von
einer Welle hochgehoben und kippte dann mit der breiten Seite voran in den Wasserfall hinunter.
Winnetou, der sich immer noch unterhalb dieses Falles befand, sah das Floß kommen, erkannte die drei Menschen
darauf und hielt unwillkürlich den Atem an. Würde das Floß
halten oder auseinanderbersten? Glücklicherweise war dieser erste Wasserfall nicht sehr hoch.
Das Floß tauchte unbeschädigt aus den Wasserstrudeln wieder auf. Richard,
Lizzy und Toby waren nicht hinuntergespült worden. Nun
handelte Winnetou blitzschnell. Er sprang auf einen Felsblock, knüpfte sich das Lasso um den Leib und warf die
Schlinge nach dem eben vorbeitreibenden Floß. Richard
stand wieder aufrecht, Toby klammerte sich immer noch an
Lizzy. So sicher und genau hatte Winnetou das Lasso geworfen, daß sich die Schlinge zugleich Lizzy und Toby um den
Leib legte. Winnetou stemmte die Füße fest auf den Felsen,
um den Ruck auffangen zu können, wenn sich das Seil
straffte. Mit zusammengebissenen Zähnen und vor Anstrengung zitternden Armen holte er dann das Lasso Handbreite
um Handbreite ein. Lizzy und Toby tauchten immer wieder
in den Wellen unter, aber langsam näherten sie sich doch
dem Ufer. Endlich hatten sie es erreicht, und Winnetou zog die Erschöpften vollends aus dem Wasser.
Richard war nun allein auf dem wild schwankenden Floß.
Schnell näherte es sich dem zweiten, höheren Wasserfall,
und Richard sah den sicheren Tod vor sich. Bevor es den
Fall hinunterstürzte, bäumte es sich noch einmal auf. Richard
streckte die Arme hoch, um sich ins Wasser zu werfen. «Nur
nicht auf dem Floß den Fall hinunter», ging es ihm durch
den Kopf. Doch gerade als er sich fallen lassen wollte, legte
sich eine Lassoschlinge um seine Brust, straffte sich und
zog ihn vom Floß. Zwar riß ihn das Wasser noch über die
Kante des Falles hinaus, aber das Lasso hielt ihn fest. Weit
unter sich in schäumender Gischt sah Richard das FIoß sich
bäumen, auseinanderbrechen und die Stämme einzeln, wie
Zündhölzer in den Wasserfluten, hinunterwirbeln und im
Strudel verschwinden.
Old Surehand, der am Ufer auf einem Felsen stand, hatte
sein Lasso geworfen und zog nun Richard Stück um Stück
wieder herauf. Fast war er schon oben, da glitt er aus und
fiel wieder: Fest stand Old Surehand da und parierte den
Ruck. Der Kampf gegen die Gewalt des stürzenden Wassers
begann von neuem. Endlich stand er oben auf der Kante,
und Old Surehand zog ihn ans Ufer. Als er sich ein wenig
erholt hatte, machten sie sich auf die Suche nach Winnetou
und den andern.
Bald trafen sie zusammen, und gemeinsam machten sie sich auf den beschwerlichen Weg ins Lager.
Oben auf dem Felsgrat erwartete sie Old Wabble mit den Pferden. Old Surehand verabschiedete sich und ritt mit Old
Wabble weiter nach dem Shelly-See. Winnetou brachte die drei Geretteten ins Lager zurück. Frau Ebersbach war schon
dort und hatte den Säugling seiner Mutter übergeben. Glücklich schloß jetzt auch Tobys Mutter ihren Jungen in die Arme.
Auf schmalem, felsigem Pfad durchquerten Old Surehand
und Old Wabble das Gebirge und erreichten endlich den
höchsten Bergrücken. Ihm folgten sie nun, da er sich bis
zum Shelly-See hinzog. Sie ritten schweigend und wenn es
möglich war im Galopp. Vor ihnen tat sich schon der Blick
auf in ein weites, sanftes Tal, und weit unten im Talgrund
sahen sie den Shelly-See leuchten. Old Surehand dachte:
«Das Auge Manitus nennen die Indianer den See, er kann
einem wirklich wie ein großes, alles sehendes Auge vorkommen.» Plötzlich kniff er seine Augen zusammen, hielt sein
Pferd an und schaute angestrengt zum See hinunter. Winzig
klein wie Ameisen bewegten sich ein paar Menschen und
Pferde am Ufer. Old Surehands scharfe Augen erkannten mit
Sicherheit den Schimmel des Ölprinzen. Also war sicher
einer der Menschen der Ölprinz und ein anderer Knife. Zufrieden lächelnd gab Old Surehand seinem Pferd wieder die
Sporen. Er hatte im Sinn, ungesehen an den Shelly-See zu
gelangen und vom sicheren Beobachtungsposten aus das
Treiben des Ölprinzen und seiner Leute zu beobachten. Im
richtigen Moment wollte er dann zupacken und den gesuchten Mörder mitsamt seinem Meister fassen. Old Surehand
wußte, daß ihm das gelingen würde. Die Frage war nur, ob
er mit den Gefangenen noch rechtzeitig zu Mokaschi gelangen könne.
In einem grob zusammengefügten Bohrturm am Seeufer
ragte ein Rohr aus dem Boden, aus welchem ein Strahl von
schwarzem Öl etwa zweimal handhoch in die Luft stieg. Dann
ergoß sich das Öl ringsum auf den Boden, der schon völlig
davon durchtränkt war. Der Ölprinz, Duncan und Kowacz
schauten dem Sprudeln des Öles zu. Gierig leuchteten Duncans Augen, doch zeigte er seine Begeisterung nicht, um
den Preis nicht in die Höhe zu treiben. In kritischem Ton
sagte er: «Sie sagten mir doch, es handle sich hier um ein
enormes Ölvorkommen. Es fließt aber recht spärlich, will mir
scheinen.» Und wirklich sank in diesem Moment der Ölstrahl
völlig in sich zusammen. Doch der Ölprinz war nicht zu erschüttern. Schnell lenkte er ab: «Leider kann ich mir keine
stärkeren Bohrtürme leisten, sonst würde ich nicht verkaufen.» Dann zeigte er auf den in nächster Nähe aufsteigenden
Berghang. Etwa in halber Höhe war hinter dichtem Gebüsch
der Eingang zu einer Höhle zu sehen. «Dort drin ist Öl, nichts
als Öl», prahlte er. «Werfen Sie ein Streichholz hinein, und
der Berg explodiert!» Die Höhle war von wenigen Laternen
nur notdürftig erhellt. Ringsum waren bis zur Decke Ölfässer
aufgestapelt. Ein armdickes Schlauchrohr lief aus der Höhle
hinaus und führte dann, von Erde, Steinen und Gebüsch gut
getarnt, zum Bohrturm hinunter. Schwitzend, mit ölverschmierten Gesichtern, waren Butler und seine
Männer dabei, mit einer Handpumpe das Öl aus den Fässern zum Turm
hinunterzupumpen. Eben als unten der Strahl versiegte, war eines der Fässer leer.
Schnell schafften die Männer ein neues herbei und befestigten den Schlauch am Abfüllstutzen.
Gleich darauf fing der Strahl im Bohrturm wieder zu sprudeln an. Die Männer arbeiteten schweigend. Nichts durfte
ihre Anwesenheit verraten, sonst war das Geschäft des Ölprinzen, und damit auch das ihre, verdorben.
Als das Öl im Bohrturm wieder reichlich floß, schwand Duncans Mißtrauen endgültig. «Und nun ans Geschäft», rief er
flott und winkte Kowacz herbei: «Leihen Sie mir schnell ihren Rücken.» Kowacz bückte sich, den Rücken Duncan
zugewendet. Dieser legte eine Bankanweisung darauf, setzte den Betrag von 75 000 Dollar ein und unterzeichnete sie.
Dann wedelte er damit in der Luft, um die Tinte trocknen zu lassen, und sagte zum Ölprinzen: «Erst muß ich aber die
Besitzurkunde haben.» Der Ölprinz zog ein auf feinem Leder ausgefertigtes und von Häuptling Mokaschi unterzeichnetes
Dokument hervor, welches bestätigte, daß das Land am Shelly-See rechtmäßig ihm gehörte. Natürlich war das Dokument gefälscht. Mit einem Bückling überreichte er es Duncan und nahm dafür die Bankanweisung in Empfang. Das
Geld war sein, und er hatte schon genau geplant, welches Ende alles nehmen sollte.
Als er die Bankanweisung versorgt hatte, schlug der Ölprinz vor, jetzt noch die Höhle zu besichtigen. Durch einen schmalen Pfad stiegen sie den Berghang hinan. Auf dem Platz vor der Höhle angelangt, schaute er sich vorsichtig um und
erblickte Knife, der über der Höhle hinter einem Felsblock hockte, die Hände auf einem dicken Baumstamm. Fast unmerklich schüttelte er den Kopf. Die Männer in der Höhle hatten die Besucher gesehen, und Butler sagte erstaunt:
«Was dem nur einfällt, den Alten hierherzubringen!» Draußen wandte sich der Ölprinz an Duncan: «Gehen Sie nur,
und schauen Sie sich die Höhle von innen an. Sie werden sehen: Öl, nichts als Öl.» Eifrig ging Duncan die paar
Schritte zur Höhle hinüber. Als er direkt unter dem Eingang stand, nickte der Ölprinz zweimal deutlich zu Knife hinauf.
Der hebelte mit aller Kraft an dem Baumstamm, und polternd löste sich eine große Masse von losem Geröll und
Felsblöcken. Prasselnd und eine hohe Staubwolke aufwirbelnd stürzte die sorgfältig aufgebaute Felslawine vor dem
Höhleneingang herunter, begrub Duncan unter sich und füllte den Eingang zur Höhle vollständig auf. Die Männer von der
Findersbande waren eingeschlossen. Entsetzt starrte Kowacz auf die Felswand und erblickte dort Knife, welcher eben den
Baumstamm losließ. Dann wandte er sich zum Ölprinzen. Dieser lächelte ihn an: «Es ist doch besser so, jetzt bekommen wir beide den größeren Anteil.» Aber Kowacz schrie:
«Nein, nein, mit Mord will ich nichts zu tun haben!» Er wandte sich ab und wollte wegrennen. Da zog der Ölprinz
seinen Revolver und erschoß ihn kaltblütig. Zufrieden steckte er die Waffe wieder ein. Nun war niemand mehr am Leben,
der um seinen Betrug wußte, außer Knife. Die ganzen 75 000 Dollar waren sein. Wirklich kein schlechtes Geschäft.
Der Ölprinz begann jetzt auf einem versteckten Pfad die Felswand zu erklimmen. Knife schloß sich ihm an. Sie wollten zu ihren Pferden, die nicht weit entfernt an einem gut versteckten Platz auf sie warteten. Plötzlich zog Knife seinen Herrn am Ärmel und machte ihm aufgeregte Zeichen.
Der Ölprinz blickte den Berg hinauf und zischte dann: «Verdammt, Old Surehand ist da, los, komm, wir müssen weg!»
Keuchend eilten sie weiter.
Auf einem Felsvorsprung stand Old Surehand hoch aufgerichtet, das Gewehr im Arm. Hinter einem Felsen hielt Old
Wabble die drei Pferde fest. Old Surehands Mund wurde hart, hart blickten auch seine Augen. Jetzt hatte er die beiden, sie würden ihm nicht entkommen. Er beobachtete sie eine Weile, hob dann sein Gewehr, und hart vor ihren Füßen
schlug die Kugel ins Gestein. Splitter spritzten hoch. Sofort schlug der Ölprinz eine andere Richtung ein, aber auch
die schien Old Surehand nicht zu passen. Wieder schoß er den beiden eine Kugel vor die Füße, und wieder änderten
sie die Richtung. Das wiederholte sich mehrmals. Mit gezielten Schüssen dirigierte Old Surehand seine Feinde dorthin,
wo er sie haben wollte, nämlich auf eine tief eingeschnittene Schlucht zu, durch welche ein reißender Wildbach rauschte.
Der Ölprinz glaubte, endlich einen Fluchtweg gefunden zu haben. «Dort, die Hängebrücke, wir müssen hinüber!» rief
er und hastete darauf zu. Knife folgte. Vor ihnen spannte sich eine Hängebrücke aus Knüppeln und Seilen über die
Schlucht. Sie war so leicht, daß sie im leisen Winde schwankte. Knife betrat sie als erster. Unter seinem Gewicht
bog sie sich durch und schwankte so heftig, daß er das Gleichgewicht fast verlor. Er fing sich aber wieder auf und
balancierte weiter, dicht gefolgt vom Ölprinzen. Als sich beide auf der Brücke befanden, trat Old Surehand hinter
einem Felsen hervor und schnitt ihnen so den Rückweg ab.
Tief unter ihnen toste schäumend das Wildwasser. Als Knife einen Blick hinunter wagte, wurde er schwindlig und verfehlte einen Tritt. Im letzten Moment konnte er sich halten und hing nun nur an seinen Händen über dem Abgrund. Verzweifelt suchte er sich hochzuziehen. Die Brücke schwankte gefährlich. Der Ölprinz blieb stehen und schaute zurück.
Aber hinter ihm stand ruhig Old Surehand und erwartete ihn. Also vorwärts. Er machte keine Miene, Knife zu helfen,
im Gegenteil. Er hob den Fuß, um ihm auf die Hände zu treten und ihn so in die Schlucht hinunterzustürzen. Doch
Knife erkannte die Gefahr und zog sich mit einer letzten Anstrengung hoch. Der Ölprinz drängte ihn vorwärts. Da zerfetzte ein Schuß aus Old Surehands Gewehr die Sprosse, auf die er eben den Fuß setzen wollte. Noch zwei, drei
Schüsse knallten, und jeder zersplitterte eine Sprosse. Jetzt klaffte eine unüberwindbare Lücke in der Brücke. Der einzige Weg führte nun zurück, und dort stand Old Surehand.
Der Ölprinz zögerte einen Moment. Dann hastete er entschlossen auf seinen Gegner zu.
Dieser erwartete ihn mit angelegtem Gewehr. Aber der Ölprinz gab den Kampf nicht
auf. Er rief Old Surehand zu: «Schießen Sie nicht, Mister
Surehand, ich bin ein reicher Mann, und ich bezahle Ihnen
soviel Sie wollen, wenn Sie mich laufen lassen!» Als er
herangekommen war, packten ihn harte Fäuste und fesselten
ihn. Old Wabble, der inzwischen herbeigekommen war, empfing Knife auf die gleiche Weise. Dann holte er das Packpferd herbei. Der Ölprinz und Knife wurden auf seinen Rücken gebunden, die Arme auf dem Rücken und die Beine unter dem Bauch des Pferdes zusammengefesselt. Dann bestiegen Old
Surehand und Old Wabble ihre Pferde, nahmen die Gefangenen in die Mitte und ritten los. Am Shelly-Fluß
warteten Winnetou und die Siedler auf sie. Sie durften keine Zeit verlieren.
Sie beeilten sich, so sehr sie konnten, aber das schwerbeladene Packpferd durfte nicht überanstrengt werden. Die Dämmerung war inzwischen hereingebrochen, und auch ihre
Reitpferde begannen zu ermüden. Da sah Old Surehand ein,
daß sie ohne Rast niemals rechtzeitig ans Ziel kommen
würden. Er hielt also an und sagte zu Old Wabble: «Wir
müssen die Pferde rasten lassen, und auch uns könnte etwas
Schlaf nicht schaden.» Beide stiegen ab und befreiten das
Packpferd von seiner doppelten Last. Old Surehand fesselte
den Ölprinzen sorgfältig an einen Baum. Old Wabble tat mit
Knife dasselbe. Die Hände der Gefangenen blieben auf den
Rücken gefesselt, die Füße waren frei. Old Surehand fragte:
«Hast du ihn auch sicher und fest verschnürt?» Old Wabble
antwortete: «Keine Sorge, der wird sich nie befreien können.»
Leider unterließ es Old Surehand, sich selbst davon zu überzeugen. Er sagte: «Übernimm du die Wache, ich erkunde unterdessen ein Stück weit den Weg.» Old Wabble nickte und setzte sich so, daß er die Gefangenen im Auge behalten
konnte. Old Surehand ging durch das Gebüsch davon.
Der Ölprinz und Knife verhielten sich ganz ruhig, sie schienen zu schlafen. Old Wabble wurde die Zeit lang. Er war müde und mußte gegen den Schlaf ankämpfen. Schließlich
sagte er sich: «Die Gefangenen schlafen. Oberhaupt können
sie sich ja gar nicht befreien. Es kann also nicht schaden,
wenn ich ein wenig einnicke.» Kaum gedacht, fiel sein Kopf
schon auf die Brust. Er war eingeschlafen. Auf diesen Moment hatte Knife gewartet. Er wand seine Arme ein wenig in den Fesseln und hatte plötzlich ein Messer in den Händen.
Mühelos konnte er sich jetzt die Fesseln durchschneiden, aufstehen und sich an Old Wabble vorbei in den Wald schleichen. Als er am Ölprinzen vorüberkam, knurrte dieser ihn wütend
an: «Und mich willst du hier sitzen lassen? Befreie mich auch!»
Aber ohne eine Miene zu verziehen; ging Knife weiter und
verschwand im Wald. Old Wabble war nicht aufgewacht.
Kurze Zeit später kam Old Surehand von seinem Erkundungsgang zurück. Erschrocken sah er Knifes leeren Platz
und die zerschnittenen Fesseln auf der Erde. Er hob sie auf,
betrachtete sie und murmelte: «Ich hätte wissen müssen, daß er ein Messer hat.»
Dann weckte er Old Wabble, der erschrocken auffuhr, und fragte ihn: «Wo ist er?» Old Wabble
konnte sich Knifes Verschwinden nicht erklären und wußte
keine vernünftige Antwort zu geben.
Bevor sich Old Surehand an die Verfolgung von Knife
machte, prüfte er noch sehr sorgfältig die Fesseln des Ölprinzen. Er nickte befriedigt und folgte Knifes Spur, die sich in dem dichten Gebüsch deutlich abzeichnete. Das Gewehr
ließ er zurück, es hätte ihn nur am Vorwärtskommen gehindert. Old Wabble folgte ihm in sicherem Abstand.
Im Dunkel des Waldes war Knifes Spur bald nicht mehr zu erkennen. Old Surehand wandte sich hierhin und dorthin, immer
auf der Hut vor einem etwaigen Angriff. Endlich kam er auf
eine kleine Waldlichtung am Fuße einer Felswand. Unter
den hohen Bäumen am Rande der Wiese blieb er stehen
und lauschte. Nur wenige Schritte von ihm entfernt kauerte
Knife in einem hohen Farnkrautdickicht. Er bewegte sich
nicht, doch Old Surehand sah kurz das Weiße seiner Augen
schimmern. Jetzt wußte der Verfolger, wo sich sein Feind
befand. Laut rief er: «Ergib dich! Du hast keine Aussicht,
von hier wegzukommen. Hinter dir ist die Felswand, und vor
dir bin ich!» Knife spannte die Muskeln, und mit einem
gewaltigen Satz sprang er zur Antwort Old Surehand an.
Sein einer Arm legte sich um dessen Hals, die andere Hand
hielt ein Messer und holte weit aus zu einem Stoß auf Old
Surehands Kehle. Das Messer sauste nieder, aber es gelang Old Surehand, den Stoß im letzten Moment abzufangen.
Stumm und verbissen kämpften die beiden. Die Angst verlieh Knife Riesenkräfte, aber schließlich zwang ihn
Old Surehand zu Boden. Er konnte sich dem Griff seines Feindes
entwinden, rollte sich zur Seite, sprang auf und griff nun von
hinten an. Doch Old Surehand war darauf vorbereitet. Mit
eiserner Faust hielt er sich Knifes Messer von der Kehle,
umfaßte den Nacken des Angreifers und warf ihn mit einem
gewaltigen Schwung über seine Schultern nach vorn auf die
Erde. Zu seiner Verwunderung blieb Knife dort, das Gesicht
zur Erde, reglos liegen. Er bückte sich und drehte ihn um.
Knife, der Mann, der für den Ölprinzen gemordet hatte, war
tot. Beim Sturz war sein eigenes Messer in sein Herz gedrungen und hatte ihn getötet. Old Surehand nahm das
Messer an sich, lud sich den Toten auf die Schulter und brachte
ihn zu den Pferden. Der Ölprinz wurde wieder auf das Packpferd gefesselt und Knife vor ihm quer über
den Pferderücken gebunden. Nun machten sich Old Surehand und Old
Wabble eilig auf den Weg nach dem Lager. Old Surehand
machte sich Sorgen. Viel Zeit war mit der Verfolgung von
Knife verloren gegangen. Wenn sie nur noch rechtzeitig zu
Mokaschi gelangten. Das Schicksal der Siedler würde
schrecklich sein, wenn sie zu spät kommen sollten.
Im Lager am Shelly-Fluß blickten alle Siedler auf die untergehende Sonne. Oben auf dem Hügelrücken
stand unbeweglich Mokaschi mit seinen Unterhäuptlingen. Auch sie
blickten auf den sinkenden Sonnenball. Unaufhörlich dröhnten die Trommeln. Die Siedler sagten sich angstvoll, daß nur noch die Nacht sie vom unabwendbaren Angriff der Indianer trennte.
Winnetou war in der Wagenburg umhergegangen und hatte versucht, die Leute mit freundlichen
Worten zu beruhigen oder abzulenken. Auch er schaute jetzt
gedankenvoll dem Sinken der Sonne zu. Da trat Campbell
zu ihm und sagte: «Nur noch zehn Stunden bis Sonnenaufgang! Ob Old Surehand es wohl schafft?»
Winnetou antwortete nicht. Da wandte sich Campbell ab und ging zu
Bergmanns Wagen. Dort saßen Lizzy und Richard. Sie hatten
die Gefahr vergessen und malten sich lebhaft ihre gemeinsame Zukunft aus. Campbell legte eine Hand auf Lizzys
Schulter und sagte leise: «Ich will mit deinem Vater sprechen, laßt uns bitte allein!» Die beiden gehorchten wortlos.
Campbell trat zum Wagen und schaute hinein. Zusammengesunken saß Bergmann da. Jetzt schaute er auf. Campbell
sprach: «Noch zehn Stunden, Bergmann, dann geht es los.
Alle werden wir umkommen, auch die Frauen und Kinder.»
Bergmann nickte und flüsterte heiser: «Was soll ich tun?»
Campbell erwiderte: «Noch ist es Zeit, sich den . . .» Da trat
Winnetou an den Wagen und redete Campbell ernst an: «Mein weißer Bruder wird jetzt schweigen . . . und warten.»
Beschämt senkte Campbell den Kopf und ging zu seinem Wagen zurück. Lächelnd nickte Winnetou Bergmann zu,
wandte sich dann ab und verließ die Wagenburg. Auf einer kleinen Anhöhe blieb er stehen und blickte zu dem Hügelrücken hinauf, wo seine roten Brüder sich zum Angriff sammelten, wo die Trommeln dröhnten und die Signalfeuer
qualmten. Sein Herz war ihm schwer. Er verstand Mokaschis Rachedurst, aber er wußte auch, wie unrecht er war. Langsam setzte er sich nieder, um zu warten. Die Sonne war untergegangen, und der Mond stieg auf.
In der Wagenburg war es still. Wachposten waren keine aufgestellt. Alle wußten, daß eine Verteidigung sinnlos wäre.
Sie konnten nur warten, ob Old Surehand rechtzeitig mit
dem Mörder eintreffe. Campbell saß bei Frau Ebersbach und
dem Kantor im Wagen. Plötzlich stand er entschlossen auf
und sagte: «Bergmann sollte sich den Indianern stellen. Ich
rede noch einmal mit ihm.» Doch Frau Ebersbach unterbrach
ihn energisch: «Morgen werden sie sich schämen, daß sie
daran auch nur gedacht haben. Old Surehand wird den Mörder bringen, und alles wird gut sein.» - Da senkte Campbell
zum zweitenmal an diesem Abend beschämt den Kopf.
Auf der Deichsel von Campbells Wagen saßen seine Söhne
und flüsterten leise miteinander. Einer meinte: «Man sollte
ihn zwingen, sich zu stellen, er ist an allem schuld.» Ein
anderer: «Ein Gewehr sollte man ihm geben, um sich selbst
zu erschießen.» Der dritte: «Dann könnten sie ihn wenigstens
nicht mehr martern.» Daraufhin verstummten alle und horchten auf das unheimliche Dröhnen der Trommeln.
Winnetou saß immer noch auf der kleinen Anhöhe nahe der
Wagenburg und schaute zu Mokaschi hinauf: Beim Geräusch
nahender Schritte erhob er sich und drehte sich um. Bergmann kam auf ihn zu, gebeugt wie unter einer schweren Last. Freundlich fragte Winnetou: «Was führt meinen weißen Bruder zu mir?»
Stockend, nach den richtigen Worten suchend, sprach Bergmann: «Ich möchte mich dem Häuptling Mokaschi stellen.
Ich bin schuld am Tode seines Sohnes. Kann ich die Siedler
retten, wenn ich mich ihm stelle?» Winnetou antwortete ernst:
«Mein weißer Bruder hat ein gutes Herz, aber weiß er auch,
welch schrecklichen Weg er zu gehen hat, wenn er sich in die
Gewalt Mokaschis gibt?» Bergmann entgegnete ruhig: «Ich
weiß es, aber ich will den Weg gehen, wenn ich dadurch meine
Brüder retten kann.» Da schüttelte Winnetou den Kopf: «Mokaschi wird dieses Opfer nicht annehmen. Er fordert das Leben des Mörders oder fünfzig andere Leben für das seines
Sohnes. Mein weißer Bruder ist nicht der Mörder, er geht jetzt
in seinen Wagen zurück.» Zögernd wandte sich Bergmann von
Winnetou ab und ging in die Wagenburg zurück.
Winnetou schaute ihm lange nach. Dann atmete er tief auf.
Sein Entschluß war gefaßt. Hoch aufgerichtet stand er nun
auf der Anhöhe, das Gesicht Mokaschi zugewandt. Er löste
seinen Tomahawk aus dem Gürtel und legte ihn neben sich
nieder. Dann nahm er die Friedenspfeife vom Hals und
streckte sie Mokaschi entgegen. Laut rief er: «Mokaschi,
Häuptling der Comantschen, Winnetou, der Häuptling der
Apatschen, möchte mit dir reden!» Die Trommeln schwiegen.
Mokaschi rief zurück: «Mokaschi hört Winnetou!» Winnetou
rief wieder: «Der Sonnenball wird bald aufsteigen aus dem
Meer der Nacht! Mokaschi nehme Winnetous Leben für das
seines Sohnes!» Mokaschi erwiderte: «Winnetou ist ein
großer Häuptling, die Apatschen müssen stolz sein auf ihn.
Aber Mokaschi will sein Leben nicht, er will das Leben des
Mörders. Wenn die Siedler ihn nicht ausliefern, sterben sie
alle!» Die Trommeln begannen von neuem zu dröhnen.
Langsam hängte sich Winnetou die Friedenspfeife wieder
um. Langsam hob er den Tomahawk auf und steckte ihn wieder in den Gürtel. Dann straffte er die Schultern und ging in die Wagenburg zurück, um mit den Siedlern den Morgen zu erwarten.
Auch die Indianer erwarteten den Morgen. Unbeweglich
stand Mokaschi auf dem Hügelrücken und schaute auf das
Lager hinunter. Neben ihm standen die Unterhäuptlinge. An
sie schlossen sich lange Reihen von Kriegern an. Sie waren
gleichsam die Leibwache der Häuptlinge. Unbeweglich standen sie wie ein lebendiger Zaun. Ununterbrochen dröhnten
die Trommeln. Auf der dem Lager abgewandten Seite des
Hügelkammes sammelten sich die Krieger zu hunderten, ja
zu tausenden. Sie kamen zu Fuß oder zu Pferd. Sie trugen
Speere, Bogen und Pfeile oder Gewehre. Alle warteten darauf, daß die Nacht weiche und die Sonne aufgehe. Endlich
war der Mond hinter den fernen Bergen versunken. Im Osten
begann der Himmel hell zu werden. Da gab Mokaschi ein
Zeichen mit der Hand, und die Trommeln verstummten. Mokaschi verließ seinen Platz auf dem Hügelrücken und stieg
zu den Kriegern hinunter. Er hieß die Bogenschützen sich
in Reihen aufstellen. Als das geschehen war, stieg er wieder
zu den Unterhäuptlingen hinauf und schaute unverwandt
nach Osten. Der Himmel wurde heller und heller, und leuchtend rot erschien der Rand der Sonne am Horizont. Sie
begann aufzusteigen aus dem Meer der Nacht.
Da hob Mokaschi seinen Speer. Sofort ergriffen die Unterhäuptlinge schnell entzündete Fackeln und gingen damit
durch die Reihen der Bogenschützen, die ihre Brandpfeile aus den Köchern zogen und sie an den Fackeln anzündeten.
Ein Unterhäuptling gab mit seinem Pfeil den Schützen die
Richtung an, in welche sie zielen sollten. Mokaschi korrigierte die Richtung vom Hügelkamm aus.
Dann hob er wieder seinen Speer, und hundert brennende Pfeile zischten in
den bleichen Morgenhimmel hinauf, beschrieben einen hohen Bogen und senkten sich gegen das Lager hinunter. Starr vor Schrecken standen die Siedler da und sahen das Unheil
auf sie zukommen. Winnetou stand mit geschlossenen Augen, als wollte er alle Pfeile auf sich ziehen.
Die Pfeile verfehlten ihr Ziel nur um ein weniges. Knapp neben der Wagenburg bohrten sie sich in die Erde und
brannten so weiter. Die Erstarrung der Siedler hatte sich gelöst. Schreiend
flüchteten sie ins Innere der Wagenburg und suchten sich zu verstecken. Die Pferde zerrten an den Halfterungen, wieherten und bäumten sich auf aus Angst vor dem Feuer.
Inzwischen hatten die Bogenschützen neue Brandpfeile entzündet. Auf Mokaschis Zeichen zielten sie, diesmal in eine andere Richtung, und schossen. Hundert brennende Pfeile
zogen wieder ihre Bahn am Himmel, senkten sich, zischten
in den 5helly-Fluß und verlöschten.
Winnetou hatte die Pferde losgebunden und beobachtete
jetzt die am Fluß niedergehenden Pfeile. Dann eilte er zu
Campbell und rief ihm zu: «Alle zum Fluß hinunter und dort
Deckung suchen. Jetzt kommt die Wagenburg an die Reihe!»
Die Siedler hatten den Ruf vernommen und eilten ans Ufer
hinunter, wo sie sich hinter Sträuchern und Felsen niederkauerten.
Winnetou folgte ihnen, versteckte sich aber nicht.
Der Lebensgefahr nicht achtend stand er da, faßte mit bloßen Händen die heranfliegenden Brandpfeile ab und warf
sie ins Wasser. Doch er wußte, daß er nie alle Pfeile würde
abfangen können, und da8 die Uferböschung den Siedlern
nur noch für kurze Zeit Schutz bot. Eine Pfeilsalve war auf
die Wagenburg niedergegangen, und mehrere Wagen standen in Flammen. Das Ende war nahe.
Vom Hügelrücken aus hatte Mokaschi die Wirkung der
Brandpfeile beobachtet und die Flucht der Siedler gesehen.
Jetzt war es soweit. Der Sturm auf das Lager konnte beginnen. Bald würden die Siedler am Flußufer eingekreist sein.
Die Krieger würden sie alle gefangennehmen und in sein Dorf bringen. Mokaschi sah im Geiste schon die fünfzig Marterpfähle, an denen die Siedler ihr Leben geben würden für das seines Sohnes.
Wieder hob Mokaschi den Speer. Die Krieger überschritten
den Hügelkamm und stellten sich in Reihen auf. Als der
Häuptling den Speer senkte, brachen sie in gellende Kriegsrufe aus und begannen den Hügel hinunterzustürmen auf das
Lager zu. Immer wieder lösten sich oben neue Reihen. Alle
schwangen ihre Speere, und ihr wildes Kriegsgeschrei erfüllte die Luft. Der ganze Hügel schien auf einen Schlag
lebendig geworden zu sein.
Die ersten Krieger hatten schon die Wagenburg erreicht. Sie
sahen aber von weitem, daß sie verlassen war. Sie schlugen
einen Bogen darum herum und begannen, zum Fluß hinunterzurennen, auf Winnetou zu, der
sich ihnen auf der Uferböschung entgegenstellte. Der vorderste hatte ihn schon
fast erreicht. Da donnerte plötzlich eine mächtige Stimme:
«Haltet ein! Ich bringe eurem Häuptling den Mörder seines
Sohnes!» Alle Krieger gehorchten der Stimme und blieben
stehen.
Vor ihnen hielt Old Surehand, das Packpferd mit dem toten Knife und dem Ölprinzen am Zügel führend. Old
Wabble kam eben um die letzte Wegbiegung geritten.
Winnetou eilte auf Old Surehand zu, begrüßte ihn herzlich
und sagte: «Es war unrecht von Winnetou, daran zu zweifeln, daß sein weißer Bruder rechtzeitig
mit dem Mörder zurückkehren werde. Er hätte wissen müssen, daß Old Surehand nie sein Wort bricht.»
Old Surehand antwortete: «Winnetou hatte recht, zu zweifeln. Beinahe wäre es mir nicht
gelungen, mein Wort zu halten. Doch jetzt bin ich da, wenn
auch im letzten Augenblick. Gehe du nun Mokaschi entgegen. Ich will ihm den Mörder seines Sohnes übergeben.»
Während Winnetou bergan stieg, um Mokaschi die Nachricht
von Old Surehands Ankunft zu überbringen, wagten die Siedler sich einer nach dem andern aus ihren Verstecken hervor.
Als sie Old Surehand und das Packpferd mit dem toten
Knife und dem gefesselten Ölprinzen sahen, wußten sie, daß
die Gefahr jetzt vorüber war. Eilig kamen sie die Uferböschung heraufgeklettert und eilten zu dem offenen Platz
neben der Wagenburg. Von einigen Wagen war zwar nicht
mehr viel übrig, aber das kümmerte sie im Moment wenig.
Sie wollten hören, was Old Surehand dem Häuptling Mokaschi zu sagen hatte. Auch wunderten sie sich darüber, daß
der Ölprinz als Gefangener auf dem Packpferd saß und nicht
frei auf seinem Schimmel ritt. Unterwegs sagte Frau Ebersbach zu Campbell: «Sehen Sie, ich wußte immer, daß Old
Surehand uns nicht im Stich lassen würde.»
Unterdessen waren Winnetou, Mokaschi mit seinen Unterhäuptlingen und Old Surehand auf dem freien Platz
angekommen. Die Siedler umringten sie neugierig. Old Surehand
winkte Campbells Söhne zu: «Holt sie her!» Das ließen sich
die Burschen nicht zweimal sagen. Sie eilten zu dem Packpferd, neben dem Old Wabble getreulich Wache hielt. Sie
lösten die Stricke und zerrten Knife vom Pferd herunter. Ihrer
zwei schleiften ihn dann an der Wagenburg vorbei auf den
freien Platz. Vor Old Surehands Füßen ließen sie ihn liegen.
Der dritte Bursche löste die Fußfesseln des Ölprinzen,
packte ihn am Kragen und half ihm unsanft vom Pferd herunter. Gefolgt von Old Wabble führte er den Gefangenen
ebenfalls vor Old Surehand. Dort wurde er auf ein Zeichen
Mokaschis sofort von den Unterhäuptlingen umringt, so daß
er gar nicht an Flucht denken konnte.
Nun wandte sich Old Surehand mit lauter Stimme, so daß
ihn alle verstehen konnten, an Mokaschi: «Hier zu deinen
Füßen liegt der Mörder deines Sohnes. Er ist tot. Er hat
mich unterwegs angegriffen und wurde im Zweikampf getötet.» Mokaschi antwortete ernst: «Wie soll der Häuptling
der Comantschen jetzt wissen, daß dieser wirklich der Mörder ist?» Old Surehand war auf die Frage vorbereitet. Er bückte sich zu Knife nieder und streifte ihm den linken
Jackenärmel bis zum Ellbogen zurück. Da kam zum Erstaunen aller eine Messerscheide aus Leder zum Vorschein. Mit der Öffnung gegen das Handgelenk war sie mit schmalen Lederriemen am Unterarm festgeschnallt.
Old Surehand holte nun ein Messer hervor, zeigte es Mokaschi und sprach:
«Mit diesem Messer hat er mich angegriffen. Mokaschi wird
sehen, daß es genau in die Scheide paßt.» Old Surehand
bückte sich wieder und schob das Messer hinein. Es paßte
und saß fest. Old Surehand zog es wieder heraus und sagte:
«Mokaschi möge mir jetzt das Messer geben, mit dem sein
Sohn getötet wurde. Er wird sehen, daß es wie dieses hier
in die Scheide paßt.» Mokaschi zog das Messer aus dem
Gürtel, trat einen Schritt vor und übergab es Old Surehand.
Dieser hielt die beiden Messer nebeneinander. Sie waren
kaum voneinander zu unterscheiden. Old Surehand schob
jetzt das Messer, welches ihm Mokaschi gegeben hatte, in
die Lederscheide an Knifes Arm. Es paßte genau und saß
ebenso fest wie das erste. Old Surehand ließ es stecken
und fragte den Häuptling: «Glaubt Mokaschi nun, daß der
Mörder seines Sohnes zu seinen Füßen liegt?» Mokaschi
erwiderte ernst: «Der Häuptling der Comantschen glaubt es.
Sein Sohn ist gerächt. Die Siedler sind frei. Das Land am
Shelly-See gehört ihnen. Die Comantschen werden sie beschützen.» Damit wollte er sich abwenden.
Aber Old Surehand hielt ihn zurück: «Wohl hat der Tote hier deinen Sohn
getötet. Aber dieser dort», er zeigte auf den Ölprinzen, «hat
ihm den Mord befohlen. Er ist der Hauptschuldige.» Jetzt trat
der Ölprinz vor und rief mit scheinheiliger Miene: «Es überrascht mich, zu hören, daß mein Diener ein Mörder war. Ich
wußte wohl, daß er kein Engel war. Hätte ich aber auch nur
geahnt, was er wirklich war, hätte ich ihn sofort entlassen,
Ehrenwort.» Old Surehand entgegnete: «Das Ehrenwort dieses Mannes bedeutet wenig. Er hat seinen Diener angestiftet
zum Mord an Bill Forner. Er hat den Tod von Paddy auf dem
Gewissen. Auf seinen Wink hat Knife den Bankdirektor Duncan und die Findersbande umgebracht. Er gab auch den
Befehl, deinen Sohn zu töten, Mokaschi. Ich übergebe ihn
dir.» Mokaschi schaute mit starrem Gesicht, Verachtung im
Blick, auf den Ölprinzen. Dann hob er langsam seinen Speer.
Die Unterhäuptlinge verstanden. Ihrer zwei ergriffen den Ölprinzen und banden ihn mit langen Seilen an zwei Pferde fest. Zwei andere bestiegen die Pferde und preschten mit ihnen
davon. Der Ölprinz konnte ihnen nicht folgen, stürzte zu Boden
und wurde von den Pferden zu Tode geschleift. Dann brachten
sie ihn zu Mokaschi zurück. Aber dieser beachtete ihn nicht
mehr. Er verabschiedete sich von Winnetou und Old Surehand,
hob grüßend die Hand gegen die Siedler und wandte sich ab.
Einige Krieger hatten die Häuptlingspferde herbeigebracht.
Mokaschi und die Unterhäuptlinge stiegen auf und ritten den
Bergen zu. Die Krieger hatten sich schon zurückgezogen und
erwarteten sie jenseits der ersten Hügelkette.
Unter den Siedlern waren Freude und Erleichterung groß über ihre Rettung. Unter fröhlichem Lachen und Plaudern
wurden die Wagen so gut es ging wieder instandgesetzt. Alle beeilten sich, um möglichst bald zum Shelly-See aufbrechen zu können.
Winnetou und Old Surehand hatten versprochen, sie noch bis dorthin zu begleiten. Als alle Pferde
wieder eingefangen waren, wurde angespannt. Die Reise konnte beginnen. Winnetou und Old Surehand ritten voraus,
dicht gefolgt von den Wagen. Mit glücklichen Gesichtern saßen die Siedler auf den Kutschböcken und fuhren einer
friedlichen Zukunft entgegen. Campbell und Old Wabble ritten am Schluß. Campbell war schweigsam. Er war sich
über etwas nicht im klaren, einmal nickte er mit dem Kopf, dann schüttelte er ihn wieder zweifelnd. Doch endlich richtete er sich im Sattel gerade auf, sein Entschluß war gefaßt. Aber er wollte mit der Ausführung warten, bis sie am Shelly-See angekommen waren.
Es legten sich dem Wagenzug keine Hindernisse in den Weg, die die Reise verzögert hätten. So kamen die Siedler
schon am Nachmittag am Shelly-See an. Auf einer Anhöhe über dem Wasser hielten sie an. Vor ihnen lag das Tal ausgebreitet. Weit konnten ihre Blicke schweifen über Wälder und Wiesen und sanfte Hügel. Zu ihren Füßen leuchtete in der Sonne das blaue Auge Manitous. Die Siedler konnten sich kaum sattsehen. Immer wieder entdeckten sie etwas Neues.
Frau Ebersbach hatte sich einige Schritte von den andern entfernt. Bald gesellte sich Campbell zu ihr. Eine Weile
standen sie stumm nebeneinander. Dann sagte Campbell: «Wie wär's, wenn wir zwei zusammen uns ein Haus bauen
würden?» «Sie meinen, wir sollten heiraten», fragte Frau Ebersbach. «Natürlich, genau das meine ich», antwortete
Campbell. Da nahm ihn Frau Ebersbach an der Hand und rief: «Das müssen wir sofort Mister Surehand sagen!» Lachend zog sie ihn zu Old Surehand, Winnetou und Old Wabble hin, die schon wieder zu Pferd saßen. «Mister Surehand», rief sie, «Mister Campbell und ich werden heiraten! Bitte geben sie uns die Ehre, Brautführer zu sein!» Old Surehand lachte: «Gern, Frau Ebersbach, ich habe es zwar noch nie gemacht. Aber ich hoffe, daß ich es noch lernen werde!» «Bestimmt werden Sie das», antwortete Frau Ebersbach und zog Campbell zu den Siedlern weiter, um dort ihr Glück zu verkünden. Kaum waren die beiden weg, kamen Lizzy und Richard Hand in Hand herbei. Man sah ihnen von weitem an, was sie auf dem Herzen hatten. Old Surehand rief ihnen zu:
«Da kommt bestimmt ein zweites Brautpaar!» «Ja», antwortete Richard, «Lizzy ist einverstanden, mich zu heiraten!» Hier fiel Lizzy ein: «Wir werden ein Hotel eröffnen, mit vier Fremdenzimmern etwa. Aber das Pokerspielen wollen wir verbieten.» «Gut so», sagte Old Surehand, «wir wünschen euch viel Erfolg.» Lizzy und Richard gingen zu Bergmanns Wagen zurück. Lächelnd schaute Winnetou ihnen nach. Dann wandte er sich an Old Surehand: «Winnetous Aufgabe bei den Siedlern ist erfüllt, er muß weiterreiten. Er dankt Old Surehand für seine Hilfe und hofft, es möge nicht zu viel Zeit vergehen, bis er seinen weißen Bruder wiedersehen darf.» Damit hob er grüßend die Hand, wendete seinen Iltschi und galoppierte davon, den Uferpfad am See entlang ins sonnenleuchtende Land hinein.
ORIGINAL
ALLE BILDER AUS DEM ULTRASCOPE-FARBFILM NACH DEM GLEICHNAMIGEN ROMAN VON KARL MAY
"DER ÖLPRINZ"
COPYRIGHT ©1965
PRODUKTION: RIALTO FILM/ JADRAN FILM
VERLEIH: CONSTANTIN-FILM
FILM-PLAKATE-POSTER
Plakat DIN A1 "Der Ölprinz" (EA Constantin 0865)
Erscheinungsjahr | 1965 (EA 25.08.1965) |
Regie | Harald Philipp |
Drehbuch | Fred Denger und Harald Philipp |
Musik | Martin Böttcher |
Kamera | Heinz Hölscher |
Film | Ultrascope (2.35:1), 35 mm, Eastman Color |
Original-Film (KINO) | 2477 m = 90 min. 32 sec. |
TV/VIDEO/DVD * | 86 min. 55 sec. |
FSK: | Ab 12 Jahren |
Bemerkungen | Goldene Leinwand (1966) |
Prädikat | - |
* | Die Differenz zur Kinofilm Laufzeit erklärt sich durch die um ein Bild pro Sekunde höhere Video Bildfrequenz. (KINO 24 Bilder/Sek.) (TV 25 Bilder/Sek.) (PAL-SYSTEM) |